Tag 7

In zügigem Tempo gings gen Narbonne. Das Tempo war gut, der Verkehr auch und erst die rothaarigen Schleusenfrauen! Da war das Kurbeln eine Lust! Früh genug erreichten wir unseren Heimathafen, um wieder gut einzukaufen und Maik das Kartoffelschälen beizubringen. Nach einem magenfüllenden Mahl ging es in die Stadt, wo sich der Klang zweier Open-Air-Konzerte in den Gassen vermengte. 
Ein Teil der Crew entschied sich sofort für das bessere und ließen sich zu Trank und Gesang nieder. Drei von uns besichtigten erst einmal die Stadt, die früher einer der größten römischen Bastionen der Welt beherbergte, wovon viele Zeichen erzählten. Doch der Durst trieb auch uns auf den Schankplatz. 
Der Kleine Hans machte glücklicherweise immer noch Musik. Musik, die nicht von dieser Welt zu sein schien, so lieblich war sie. Eine Mischung aus französischen, irischen, schottischen und mittelalterlichen Klängen ging uns direkt in die Füße und in den Bauch. Und was entdeckte ich zu meiner Freude noch? Wir wurden von keinem Geringeren bedient, als dem bestbezahltesten und bestaussehenstem Fußballspieler der Welt: Figo! Und er tanzte sogar zur Musik!
Wir wollten auch tanzen, aber lieber an Bord. Also flugs die CD des PetitJean gekauft und ab zum Schiff. Dort tanzten und tranken wir, was das Zeug hielt. Und es hielt bis morgens früh. Zumindest bei einem Teil von uns. Die Auswirkungen (vor allem die alkoholischen) hielten sogar bis in die späten Mittagsstunden, als wir, nachdem wir da Boot erfolgreich und ohne Kaution für die Schäden, die wir verursacht hatten (Loch im Boot, eine Steckdose durchgeschmort, der Mopstiel zerborsten) bezahlt zu haben, auf dem Campingplatz in Narbonne Plage saßen. 
Wetter war trüb, aber einige Unverwüstliche schwammen trotzdem im Meer. Nach einigen Nickerchen wurde unser letzter gemeinsamer Abend abgerundet von dem campingplatzeigenen Alleinunterhaltergeschwisterpärchen, die uns mit ihrem glockenhellen Gesang zurück in die 80er Jahre versetzte, wo wir noch unschuldige Jugendliche waren. Ein wundervoller Abschluss einer fantastischen und ereignisreichen Reise, von dem dieses Buch berichtete...